Beikostzeit ist immer eine spannende Zeit! So individuell unsere Kleinen sind, so indivuell ist auch die Beikosteinführung. Mit den Erfahrungsberichten möchte ich eine Plattform bieten, auf der ihr als Eltern eure Tipps und Erfahrungen teilen könnt.
Wenn auch du mitmachen willst und Lust hast deine/ eure Erfahrungen zu teilen, dann melde dich gerne jederzeit unter info@klecker-lecker.de oder über das Kontaktformular für mehr Infos!
Heute habe ich leider eine Erfahrungsbericht zum Thema Beikost, der als Negativbeispiel wieder deutlich zeigt, wie wichtig der richtige Zeitpunkt und das langsame Einführen der Beikost ist.
Kyra ist 21 Jahre alt und kämpft immer noch mit den Folgen der zu frühen und zu schnellen Beikosteinführung.
Sie kam damals 5 Wochen zu früh, mit ca. 36cm und knapp 2000g zur Welt. Bis zum eigentlich errechneten Termin lag sie auf der Intensivstation und bekam abgepumpte Muttermilch über eine Magensonde.
Durch emotionalen Streß ging leider die Muttermilch zurück, so dass ihre Mama dann nach der Entlassung mit Flasche zufütterte.
Als Kyra 8 Wochen alt war, korrigiert also gerade mal 3 Wochen, fing ihre Mutter auf Anraten des Kinderarztes an Schmelzflocken in die Milch zu geben, damit sie als müde und langsame Trinkerin endlich zunahm.
Weil die Zunahme immer noch nicht optimal war fing ihre Mutter nach weiteren 4 Wochen an, Möhre mit in die Milch zu geben und dann auch schon Brei zu geben.
Einen Monat nach Beikostbeginn, korrigiert war Kyra gerade mal 11 Wochen alt, hat sie dann langsam zugenommen. Da die Beikostgabe wohl sehr gut lief, wurde mehr und mehr die Milch reduziert, sodass Milch nur noch als Durstlöscher gegeben wurde.
“Mit Beikost kann man Fehler machen die nicht mehr zu korrigieren sein werden.
Aber die Welt wird sich weiterdrehen und die leidtragenden sind die Kleinsten unter uns, weil man nicht sehen will, was sie uns mitteilen.”
Mit 7 Monaten hat sie dann komplett vom Tisch mitgegessen, wobei nicht auf Fett oder Gewürze geachtet wurde.
Milch gab es das letzte Mal mit ca. 15 Wochen, danach nur noch Wasser und „Beikost“.
Seit ihrem 2. Lebensjahr klagte Kyra immer wieder über Bauchweh. Abgetan wurde es mit Luft im Bauch, weil sie nicht aufstieß.
Mit ca. 3 Jahren bekam sie direkt nach dem Essen im Kindergarten Bauchweh und fing an Blut zu erbrechen.
Ärzte gingen zu dem Zeitpunkt nur von einer Magenverstimmung aus, dennoch wurde eine Magenspiegelung gemacht.
Gefunden wurden haufenweise Geschwüre, die laut dem Arzt schon etwas älter sein und sich angesammelt haben müssen. Betroffen waren der Magen und der gesamte Darm.
Während jeder Mahlzeit, bzw. danach, kämpfte sie mit Bauchschmerzen, sodass der Arzt eine Probe aus dem Darm entnahm.
Dabei kam raus, dass der Darm von Kyra unreif und unterentwickelt sei, er war nicht in der Lage die Nahrung, je nach Menge, zu zerkleinern und die Nährstoffen zu sortieren oder richtig aufzunehmen. Bestätigt wurde diese Diagnose von 2 weiteren Ärzten.
Alle Mahlzeiten wurden also halbiert und später auf Schonkost umgestellt. Während andere Kinder Pudding, Hamburger, Bonbons etc. aßen, verursachten all diese Lebensmittel Schmerzen und innere Blutungen, weil es nicht richtig verdaut werden konnte.
Jahrelang ernährte sich Kyra so von mehreren kleineren Portionen Schonkost am Tag.
Mit 15 Jahren gab es dann Proteinshakes zu trinken. Es war wie eine Erlösung: keine Schmerzen, keine Krämpfe, kein Erbrechen mehr.
Bis heute kann Kyra nichts „normales“ Essen!
Ab und an möchte ich “normales” essen und gehe das Risiko ein, aber da es so selten ist, weiß ich das Ganze zu schätzen.
Trotzdem ist es bis heute eine Qual, an einem Imbiss vorbei zu gehen, das Essen zu riechen, zu merken, wie einem der Hunger hochkommt und zu wissen “wenn du das isst, wird es dir schlecht gehen”.
Mittlerweile ist sie selbst Mama von einem 1 jährigen Sohn und hat vieles anders gemacht, als ihre Mama.
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