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Stillen

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Säuglinge kommt von säugen

Wir Menschen gehören zu der Gattung der Säugetiere, das kennzeichnende Merkmal ist, dass wir unsere Babys mit Muttermilch ernähren.
 
Im ersten Lebensjahr werden Babys seit dem 8. Jahrhundert Säuglinge genannt. Dieser Name ist abgeleitet von dem Wort „saugen“. Durch instinktive Reflexe, wie dem Such- und Saugreflex, ist erkennbar welche die natürlichste Ernährung ist: die Muttermilch aus der Brust. Diese Reflexe ermöglichen Kindern auch das Trinken der Formularnahrung aus der Flasche, wenn nicht gestillt wird.
 
Mit zunehmendem Alter und Entwicklung kommt dann mit ca. 6 Monaten die Beikost ergänzend zur Muttermilch oder Formularnahrung dazu. Die Beikost ist, wie der der Name sagt, eine Beigabe zur Muttermilch/ Pre und sollte diese, wegen des hohen Bedarfs an Kalorien und Nährstoffen, nicht ersetzen.
 
Zu Gunsten der festen Nahrung wird dein Kind die Muttermilch/Pre auf natürliche Art und Weise mit spätestens 1 Jahr selbst in seinem individuellen Tempo reduzieren.
 
Dabei sollten wir aber auch immer bedenken, dass das natürliche Abstillalter zwischen 2 und 7 Jahren liegt.
 
Ohne jemandem zu nahe zu treten oder anzugreifen zu wollen, sollten wir uns das auch bewusst machen, dass kein Kind sich selbst vor dem 2. Geburtstag von der Brust oder Flasche entwöhnen würde.
 
Bewusst oder unbewusst, wird da ein frühzeitiges abstillen oder entwöhnen der Flasche durch die Eltern beeinflusst.
Der Grund dafür können z.b. das frühe Ersetzen der Milchmahlzeiten (meist bei der Breigabe),
Fehlinterpretation von Entwicklungsphasen (z.b. Umwelt ist Interessant und es wird weniger gestillt) oder auch die Schnullergabe sein.
Tipps und Infos

Alkohol in der Stillzeit

Ich möchte weder einer stillenden Mutter den Konsum von Alkohol verbieten, so dass sie sich dann evtl. dazu entschließt frühzeitig abzustillen, noch kann/ möchte ich ein „Okay“ für Alkohol in der Stillzeit (im 1. Lebensjahr) geben.

Der deutsche Hedammenverband, das Europäische Institut für Stillen und Laktation und der Bund für Risikobewertung sind sich einig:
Eine kleine Menge an Alkohol ist gelegentlich in der Stillzeit vertretbar, wenn der Abstand zur nächsten Stillmahlzeit ausreichend lang ist.

Tja, und was ist jetzt eine kleine Menge? Und wie lang muss „lang“ sein? Da gibt es keine einheitliche Empfehlung!
Anhand einiger Beispiele möchte ich versuchen, diese Angaben etwas genauer zu definieren.
 
Wie hoch dein Blutalkoholkonzentration (wird meist in Promille g/Kg angegeben. 1 Promille = 1 Gramm Alkohol/ pro 1 Kilogramm Blut und somit auch in der Muttermilch) dann ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
 
Wann wurde Alkohol konsumiert?
Wieviel wurde getrunken?
Wie schnell wurde getrunken?
Wann und wieviel wurde gegessen?
Größe, Gewicht und Geschlecht, Körperfett- und Körperwasseranteil.
 
Bei der Messung der Blutalkoholkonzentration ist jener Teil des Alkohols nachweisbar, der im Magen-Darm-Trakt und in der Leber nicht schon wieder abgebaut worden ist. Dazu gibt es verschiedene Formeln, um die genaue Blutalkoholkonzentration zu bestimmen. Online werdet ihr dazu auch einige Promillerechner finden, wo ihr einen zirka-Wert ermitteln könnt.
Grundsätzlich kann gesagt werden, je schneller Alkohol ins Blut gelangt, desto schneller steigt die Blutalkoholkonzentration.
Wird der Alkohol also über eine längere Zeit verteilt konsumiert, steigt die Blutalkoholkonzentration nicht so rasch an und der Körper kann während dieser Zeit einen Teil des Alkohols bereits wieder abbauen – pro Stunde durchschnittlich 0,1 bis 0,15‰.
 
Auf dem Bild habe ich dir noch einmal einige Promillewerte bei Erwachsenen und die unmittelbareren Wirkung zusammengefasst.
In meinen Augen hinkt die Argumentation für den Konsum in der Stillzeit, dass Kinder mit der Aufnahme einer sehr reifen Banane, einem Glas Saft oder auch Kefir mehr Alkohol konsumieren, als wenn die Mutter mal ein Glas Wein oder Sekt trinkt.
Keine Mutter würde seinem Kind eine sehr Reife Banane (siehe Beitrag zur Banane) zum Essen geben, diese werde eher für Backwaren verwendet und Alkohol „verkocht“ nicht immer bei hohen Temperaturen. Der pure Saft oder Kefir haben nichts in einer ausgewogenen Ernährung bei Säuglingen und Kleinkinder zu suchen.
Es sollte jeder Stillenden Mutter bewusst sein, dass Muttermilch aus Blut gemacht wird und somit der Promillewert des Blutes auch dem Promillewert in der Muttermilch entspricht.
Auch sollte dir bewusst sein, dass Alkohol, so lange er sich im Blut befindet, auch die Oxytocinausschüttung, was wichtig für den Milchspendereflex ist, hemmt.
Tipps und Infos

Medikamente in der Stillzeit

Oft herrscht große Verunsicherung, wenn es um die Einnahme von Medikamenten in der Stillzeit geht.
 
Geht der Wirkstoff in die Muttermilch über?
 
Wenn ja, schadet er dem Säugling?
 
Leider ist es so, dass viele Medikamente mittlerweile wie Bonbons verschrieben und eingenommen werden. Grundsätzlich sollten Medikamente immer nur sehr bedacht einsetzt werden. Völlig nachvollziehbar, dass viele Ärzte und Apotheken zum Schutz deines Kindes bei vielen Medikamenten zum Abstillen raten.
 
Du darfst aber viele Medikamente einnehmen und um das sicher zu stellen, gibt es eine tolle Website: Embryotox.de
Du kannst dich selbst oder gemeinsam mit deinem Arzt erkundingen.
Solltest du ein bestimmtes Medikament nicht finden, dann kann dein Arzt dort anrufen.
Alternativ kannst du dir, als Patient, bei Reprotox von der Uniklinik Ulm Informationen einholen.
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Unterschied außschließliches und voll Stillen

Alleine schon die Begrifflichkeit „voll stillen“ sorgt oftmals für Verwirrung.
Denn oft lese und höre ich: „es gibt schon Beikost, ansonsten stille ich voll“
Ja, aber wie sollen es Eltern denn auch wissen, wenn schon Fachkräfte die Begrifflichkeit falsch verwenden.
 
Ja, auch hier nehme ich mich nicht raus! Denn bis ich die Ausbildung zur Stillberaterin gemacht habe, dachte ich, dass „voll stillen“ und ausschließliches Stillen das selbe bedeuten.
 
Wie die Umfrage in der Instagram Story gezeigt hat, ist über 80% der Teilnehmer (über 400 Personen) der Unterschied nicht bekannt.
 
Allerdings gibt es da einen kleinen, aber feinen Unterschied:
 
Ausschließliches Stillen bedeutet, dass dein Kind nur Muttermilch bekommen hat.
Voll stillen hingegen bedeutet, dass dein Kind schon einmal andere (Milch-) Nahrung erhalten hat und sei es nur in den ersten Tagen nach der Geburt nur wenige Milliliter.
 
Voll stillen und ausschließlich stillen bedeutet auch das es noch keine Beikost (egal in welcher Form: flüssig, breiig oder fest) gab/ gibt.
Ist es jetzt einfach nur kleinkariert von mir oder ist dieser Unterschied wichtig?
In einer Beratung ist es schon wichtig, diesen Unterschied zu kennen, daher ist auch wichtig, dass Fachkräfte solche Unterschiede kennen und diesen Begriff richtig verwenden.
Tipps und Infos

Ernährung Wochenbett / Stillzeit

Auch die Ernährung der stillenden Mama ist in meinen Beratungen immer mal wieder ein Thema.

Musst du wirklich auf irgendwas verzichten oder besonderes Essen?
 
Nein.
 
Gut zu wissen ist, das du in deiner Stillzeit ca 500kcal zusätzlich benötigst, wobei da auch der individueller Bedarf abweicht.
Deine Ernährung sollte wie sonst auch ausgewogen sein, sprich viel frisches Obst und Gemüse (Vitamine, Mineralien), Vollkornbrot, Nüssen und Kernen (Ballaststoffe), gutem Pflanzenöl (ungesättigte Fettsäuren z.B. Raps- oder Olivenöl)
Wer mag Milchprodukten und Fleisch/Fisch (Eiweiss, Vitamin B)
Es darf alles gegessen werden, ein Verzicht auf blähende Lebensmittel usw ist nicht nötig.
 
Einfluss auf die Milchbildung können haben: Salbei und Pfefferminze

Gut zu wissen ist auch, das die Darmtätigkeit durch die Platzveränderung und Hormonumstellung direkt nach der Geburt verringert ist, daher kann es zu leichten Verstopfungen kommen.

Was hilft gegen Verstopfung?

Leicht verdauliche Speisen
Bauchmassage
Trinken nach Durst
natürliche Abführmittel wie Weizenkleie oder Leinsamen

Mein Tipp fürs Wochenbett: Bereite dir selbst morgens einen Snackteller mit Obst, Gemüse und kleinen Snacks, wie Stillkugeln für den Tag zu oder lasse ihn dir von deinem Partner zubereiten.
 
P.S.: Bild stammt aus meinem Wochbett nach der Geburt vom Elfen
 
 
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (103)

„Das beansprucht ja schon extrem die Brustwarzen und ihren Schlaf. Denken sie mal über einen Schnuller nach, ich bin da ja ein großer Freund davon.“

Ach ja
Ich bin ja ein großer Freund davon, Müttern nicht solche Flausen zu erzählen.

Stillen ist so viel mehr, als nur Nahrung. Du stillst ja nicht nur den Hunger. Du stillt den Durst, linderst Schmerzen, spendet Trost und erleichterst das Einschlafen.. Stillen hat Auswirkungen auf Blutdruck, Körpertemperatur, das Wohlbefinden und noch vieles vieles mehr.
Neben den körperlichen Bedürfnissen werden allerdings auch emotionale Bedürfnisse gestillt und das alles hält sich nun mal nicht an einen festen Zeitplan.

Wichtig sei hier gesagt, bei bindungsorientierter Flaschengabe werden auch viele dieser Bedürfnisse gestillt.

Natürlich braucht Mama mal eine Pause, völlig nachvollziehbar. Also, wieso nicht das Stillen als Pause ansehen? Sehe die Zeit beim Stillen nicht als zeitraubend, sondern nutze sie um selbst kleine Pausen vom Alltag zu haben. Die Wäsche, der Haushalt, usw. läuft nicht weg..

Mal davon abgesehen ist es völlig normal, wenn ein Säugling anfangs 10-12x in 24 Stunden trinken mag. In sogenannten Clusterphasen kann es sogar noch viel mehr sein, ein Schnuller ist dann sogar Kontraproduktiv. Denn dein Kind stillt ja so oft um die Milchproduktion anzukurbeln. Gibst du dann den Nuckel, wird die Produktion nicht hochgefahren, was dann auch schnell wieder zu Frust führt, weil ja eigentlich mehr Milch bestellt werden sollte..

Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (97)

Das ist natürlich völliger Quatsch!
 
Ganz egal wie große Deine Brüste sind, die Milchmenge ist davon völlig unabhängig. 31% der Frauen in Deutschland tragen die BH-Größe 75B, was noch nicht wirklich zu “großen Brüsten” zählt.
 
Wie viel Milch produziert wird, ist von der genetischen Veranlagung von Drüsengewebe und Fettgewebe abhängig. So kann eine „kleine“ Brust genauso viel Drüsengewebe enthalten wie eine „große“ Brust.
Wenn die Milchproduktion nicht so richtig in Schwung kommen will, sich dir bitte eine zertifizierte Stillberatung.

 

Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (96)

Da meinte wohl jemand wieder schlauer als die Natur zu sein. 🙄
 
Unsere Babys werden mit der Fähigkeit geboren, die Brustwarze der Mutter zu finden.
Zum einen verändert sich die Pigementierung während der Schwangerschaft, sie werden dunkler, damit Neugeborene sie besser sehen können.
Außerdem riecht das Sekret der Brustwarze, wie das Fruchtwasser.
Es ist sehr faszinierend, wenn die Neugeborenen beim Breast Crawl langsam von dem Bauch zur Brust kriechen und dabei immer wieder ihre Faust zur Nase und Mund führen. Den der Geruch des Fruchtwasser an den Händen weist ihnen den Weg zu Brustwarze.
 
Also, es braucht definitiv keine Leberwurst damit die Kinder wissen wo sie saugen müssen..
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (93)

Ja, der liebe Schnuller..
 
Ob ein Kind einen Schnuller wirklich benötigt?
Nein, nicht wirklich!
 
Vorallem weil er schnell auch mal durch eine Verschiebung der Saugpräferenz Probleme bereiten kann.
Als Mama kann ich allerdings völlig nachvollziehen, warum ein Schnuller gegeben wird. 😉
 
Beide meiner Kinder hatten aus verschiedenen Indikationen ein Schnuller als „Medikament“.
 
Nun ja, zum heutigen Bullshit der Woche mag ich eine kleine Zeitreise machen..
 
Im Mittelalter gab es bereits eine Art Schnuller, dieser wurde zur Beschäftigung, bzw. zur Ablenkung in schlechten Zeiten, wo es wenig zu Essen und Trinken gab, Babys und Kleinkindern gegeben. Damit Kinder diesen besser annahmen wurde der Schnuller mit einer süßen Masse gefüllt.
 
Das, was damals Lebensnotwenig war, ist heutzutage oftmals ein Problem bei der Schnuller Gabe.
Wie oben bereits geschrieben, sollte die Gabe gut überdacht werden..
Allerdings ist so oder so, die Gewöhnung mit Hilfe von Honig, der ja unter 1 Jahr definitiv nicht empfohlen wird, absolut sinnfrei.
Vielleicht noch wirklich gut zu wissen: die Geschichte des Schnullers und die Entwicklung der Säuglingsnahrung hängen zusammen.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (91)

Wusstest du, das Stillen Einfluss auf die Rückbildung hat?
 
Stillen, besser gesagt die Ausschüttung des Hormons Oxytocin während des Stillens unterstützt die Rückbildung und Wundheilung.
 
Durch das Oxytocin zieht sich die Gebärmutter zusammen.
Zusätzlich ist es ratsam ,zeitnah mit der Rückbildungsgymnastik zu starten, damit der Prozess der Rückbildung gefördert wird.
 
Wann da genau der richtige Zeitpunkt ist, lässt sich pauschal nicht sagen, denn viele Faktoren spielen da eine wichtige Rolle.
 
Die Empfehlung, das nach dem Rückbildungskurs abgestillt werden kann, kann ich nicht nachvollziehen, denn die Muskulatur des Unterleibs, aber auch die Bauch- und Beinmuskulatur brauchen tatsächlich noch einige Monate bis sie sich zurückgebildet haben.
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