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Stillen

Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (89)

Hände hoch, wer hatte anfängliche Schmerzen beim Stillen?
 
Meinst du, du hättest mit den anfänglichen Andockschmerz dauerhaft stillen können?
 
Genau, ich denke eher nicht!
 
Tatsächlich sind Schmerzen der häufigste Grund, warum frühzeitig abgestillt wird. Der anfängliche Andockschmerz nach der Geburt ist normal, da die Brustwarzen sehr sensibel sind.
Dauerhaft sollte Stillen allerdings nicht schmerzhaft sein. Abstillen muss nicht der erste Schritt sein.
Wenn du schmerzen hast, gehe am besten mit einer Stillberatung der Ursache nach.
 
Ursachen können sein:
 
• Ungünstige Anlegetechnik
• Verkürztes Lippen- und/ oder Zungenband
• Hoher Gaumen
• Blockaden oder Verspannung
• Soor bzw. Pilzinfektion
• Vasospasmus
• Milchbläschen oder Abzess
• Milchstau oder Mastitis
Tipps und Infos

Nährstoffe über die Muttermilch und Formularnahrung

Formularnahrung ist standardisiert und es sind alle wichtigen Nährstoffe enthalten, die dein Kind bis zum abgewöhnen benötigt.
 
Aber wie ist es mit der Muttermilch?
 
Wenn du dich gesund und ausgewogen ernährst, wird dein Baby auch mit allem versorgt was es benötigt.
Es gibt einige Nährstoffe (Eisen, Kalzium und einige Vitamine), wo ein Mehrbedarf in der Stillzeit besteht, die du aber mit einer ausgewogenen Ernährung abdecken kannst.
Ausnahme hier ist allerdings Jod.
Da wird in der Stillzeit das supplemtieren von 100 μg pro Tag empfohlen.
Du bist dir unsicher wegen der Ernährung, dann schaue dir einmal die D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr an.
Sie sind die Basis für die praktische Umsetzung einer ausgewogenen Ernährung.
 
Du lebst vegetarisch oder vegan?
 
Auch hier ist eine vielfältige und abwechslungsreiche Ernährung ausschlaggebend, damit dein Kind in der Stillzeit optimal versorgt ist.
Viele Fachgesellschaft raten allerdings immer von einer veganen Ernährungsweise ab. Sicher ist, wenn du dich vegan ernährst, daß die Einnahme von Vitamin-B12-Präparaten unerlässlich ist.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (86)

Ich würde eher sagen, die Rolle der Zunge und die Auswirkungen eines verkürzten Zungenbandes werden total unterschätzt.
 
Damit das Stillen optimal klappt und deine Brustwarzen nicht ständig wund sind, spielt die Zunge eine sehr wichtige Rolle.
 
Denn diese sollte sich über die Kauleiste bis zur Unterlippe vorschieben und dann eine „Mulde“ bilden, worin die Brustwarze liegt.
Durch die auf-und ab Bewegungen des Unterkiefers, sowie der Zunge entsteht das Vakkum, das die Brustwarze weiter in den Mund zieht.
Durch die Wellenbewegungen der Zunge wird dann die Milch oder auch später die Beikost nach hinten zum Schlucken transportiert.
 
Du sieht, auch wenn es nur ein grober und kleiner Einblick ist, wie unglaublich wichtig die Zunge beim Stillen ist.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (85)

Mich würde interessieren, ob derjenige, der das behauptet, überhaupt weiß, wie Sahne entsteht.

Weißt du es?

Ich mag es mal erklären, denn dann ist auch verständlich, warum aus Muttermilch in der Brust keine Sahne werden kann.
Sahne ist eine Emulsion (also ein Gemisch aus nicht mischbaren Flüssigkeiten) aus Milchfett und Wasser.
Die Sahne, oder auch Rahm, entsteht wenn Rohmilch einfach nur stehen gelassen wird bis das Fett an die Oberfläche der Milch steigt.
Wer Muttermilch schon einmal in einem Becher/ Glas stehen gelassen hat, konnte auch sehen, wie das Fett sich oben ablagert.
Das heißt also, so lange Bewegung im Spiel ist kann sich das Fett nicht ablagern und es entsteht keine Sahne.
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Hallo Weltstillwoche 2020

Denkst du dir auch gerade: „Hä? Die war doch erst?!“
 
Ich geben dir recht, die eigentliche Weltstillwoche ist vom 01.08. bis 07.08.
Im deutschsprachigen Raum gibt es aber auch die Weltstillwoche in der 40. Kalenderwoche.
 
Fällt dir da was auf?
 
Genau, auch eine Schwangerschaft verläuft ca. 40 Wochen.
 
Ich bin jetzt allerdings völlig abgeschweift…
 
Kaum zu glauben, bevor ich meine Kinder bekommen habe und den Elfen sogar über 2 Jahre gestillt habe fand ich stillen über einen so „langen“ Zeitraum befremdlich. Aber warum? Weil ich kaum Vorbilder hatte oder Frauen kannte die wirklich stillten. Vorallem nicht in der Öffentlichkeit.
Stillen ist natürlich und normal. Dennoch löst es bei den meisten Frauen totalen Stress und Druck aus.
Genau wie bei mir fehlen da oft die Vorbilder.
Und genau deswegen ist die Weltstillwoche wichtig, sie soll Mut machen und Sicherheit geben.
Je mehr Wissen du erhältst, desto sicherer und erfolgreicher wirst du stillen. Denn tatsächlich ist es so, dass die meisten Stillprobleme unserer Gesellschaft geschuldet sind.
Solltest du dennoch Probleme oder Unsicherheiten haben, suche dir eine qualifizierte Stillberatung.
Danke nochmal anfür die wunderschöne Arbeit ♥️
 
 
 
 
 
 
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (84)

Aktuell ein Werbeslogan der mir immer wieder gezeigt wird und auch viele von euch haben mir die Produktwerbung zugeschickt.

Ich kann das so als Werbeversprechen nicht einfach stehen lassen, denn die Einnahme allein von Galaktagoga (Milchbildungsfördernde Nahrungsergänzungsmittel, Lebensmittel oder Medikamente) steigert nicht die Milchbildung!

Solche beworbenen Galaktoggas sollten immer in Begleitung einer zertifizierten Stillberaterin eingenommen werden – wenn sie überhaupt nötig sind.
Denn viel zu wichtig ist eine gute Anamnese, ein gut laufendes Stillmanagement und die Sicherheit der Mutter, dass einige natürliche Vorgänge, wie z.b. Clusternphasen oder auch mit der Zeit weichere Brüste, völlig normal sind.
Du hast das Gefühl, dass du zu wenig Milch hast, dann investiere das Geld erst einmal in eine Stillberatung, bevor du dir irgendwelche Medikamente, NEM usw., kaufst.

 

Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (83)

Rums. Das sitzt.
Du als Mutter machst es wieder mal falsch…
 
du gehst auf die Bedürfnisse deines Kindes ein, hast dich gut belesen und weißt, dass das Stillen über den 1. Geburtstag hinaus völlig normal ist. Du machst dir Gedanken, weil dein Kind immer noch nicht so gut isst und dann bekommst du sowas an den Kopf geknallt.
 
Wenn jemand persönlich nicht so „lange“ stillen mag – wobei, wer definiert lange?! 🤔
 
Wie lange gestillt wird entscheiden nur 2 Menschen: du als Mutter und dein Kind.
 
Ich schweife ab… wieder zurück!
 
Wenn eine Mutter persönlich nicht so lange stillen mag, muss sie nicht verurteilt werden und wenn dann Probleme sind, wird das Stillen nicht immer der Grund für alles sein.
Wenn es Probleme mit dem Essen gibt, dass z.b. über den 1. Geburtstag hinaus sehr wenig gegessen wird, ist Stillen definitiv nicht der Grund dafür.
Die Essmenge kann völlig normal und für den Bedarf des Kindes ausreichen, passt allerdings einfach nicht mit den Vorstellungen der Eltern, Erzieher, Ärzten, etc. überein oder es liegen anatomische „Probleme“ vor, z.B. Blockaden, orale Resektionen oder Nährstoffmangel.
Das dem Stillen in die Schuhe zu schieben, ohne weitere Vorgeschichte (Anamnese) oder Untersuchungen zu machen, ist schlichtweg falsch und sogar gefährlich.
 
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (82)

Und wenn du schon auf Nüsse verzichtest, dann verzichte bitte auch auf Kuhmilch, Gluten, Zitrusfrüchte, scharfes Essen und ganz wichtig: kein Mineralwasser trinken.
Schließlich soll dein Kind weder Allergien noch Bauchweh bekommen…
 
❌Nein! ❌
 
Du musst in deiner Stillzeit nicht auf Nüsse oder andere Lebensmittel verzichten.
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass sich der Verzicht bestimmter Lebensmittel in der Schwangerschaft – oder auch in der Stillzeit – positiv auf die Allergieprophylaxe auswirkt.
 
Etwas anderes ist es bei hochallergischen Kindern. Da liegt immer eine Familienvorbelastung vor und es spielen dann prozentual sehr kleine Mengen eine Rolle, die über die Magenschleimhaut ins Blut und somit in die Muttermilch gelangen.
Denn die kleinste Menge eines Allergens kann eine Reaktion auslösen.
Auch auf andere Lebensmittel, die bei der Verdauung mehr Gase bilden, musst du nicht verzichten. Diese Gase können die Darmwand nicht passieren um dann über das Blut in die Muttermilch zu gelangen.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (79)

Vollstillen ist ein Begriff der so oft falsch verwendet wird und so noch mehr für Verwirrung sorgt.
Voll stillst du nur, wenn dein Kind zu dem Zeitpunkt nur Muttermilch erhält.
Es gibt dann noch ausschließliches Stillen und bunt Stillen.

Das heißt aber, und ich glaube das ist jetzt auch selbsterklärend, dass diese Empfehlung in sich schon ein Widerspruch ist. Du kannst nicht 6 Monate voll stillen und mit 4 Monaten mit Beikost starten, denn dann stillst du seit dem 4. Monat nicht mehr voll.

Tja, und wie ist dann mit Allergiepräventation?

Ganz klar wird 6 Monate voll stillen empfohlen und ab Beikostreife, mit ca. 6 Monaten, mit der Beikost zu starten. Vorallem sollten dann, unter dem Schutz der Muttermilch, auch die Allergene eingeführt werden.
Ich weiß, dass es in offiziellen Empfehlungen (S3-Leitlinie) zur Allergiepräventation der Start mit dem vollendeten 4. Monat empfohlen wird.
Wer die gesamte Leitlinie und die Diskussionen dazu kennt, weiß auch, dass es bezüglich der Formulierungen zu der Beikost und dem Stillen leider nicht klar formuliert wurde, so dass es rasch missinterpretiert werden kann.

Ein verfrühter Beikoststart ist zur Allergiepräventation nicht empfehlenswert und fördert sogar unzählige Zivilisationserkrankungen

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Stillen ist bunt

Weltstillwoche.

In diesem Jahr ist das Motto:
Support Breastfeeding a healthier Planet
(Stillen unterstützen für einen gesünderen Planeten)
Es geht nicht darum Pre Nahrung, oder Mütter die darauf zurückgreifen (müssen), schlecht zu machen, schließlich ist stillen bunt!

Allerdings werden in vielen, vielen Ländern die Mütter, trotz sehr schlechter Trinkwasserqualität, dazu gedrängt Formularnahrung zu verwenden.
Es ist also um so wichtiger darüber aufzuklären, wie sich die Herstellung und Verwendung von Säuglingsnahrung
auf die Umwelt und den Klimawandel auswirkt.
Wusstest du z.B., dass nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) für 1kg Milchpulverproduktion und -verarbeitung ca. 21kg CO2 Treibhausgas ausgestoßen werden?

Stillen ist so viel mehr als Nahrungsaufnahme.
Stillen wirkt sich positiv auf die Gesundheit des Menschen und unseren Planeten aus.

Da ich allerdings weiß, dass dieses Thema schnell triggern kann, möchte ich noch etwas grundsätzliches über die Säuglingsnahrung erklären, das mir persönlich, als Still-und Flaschenmamma sehr wichtig ist:

Das Leben ist nicht nur schwarz oder weiß und so ist es auch beim Stillen.
Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg.
Du versagst nicht und machst es falsch, wenn es gerade zum Anfang nicht so läuft.
Auch machst du nichts falsch, wenn du, kurz oder langfristig, zufüttern musst oder auch gar keine Kraft mehr hast und komplett abstillst.

 
 
 
 
 
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