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Tipps und Infos

Alkohol in der Stillzeit

Ich möchte weder einer stillenden Mutter den Konsum von Alkohol verbieten, so dass sie sich dann evtl. dazu entschließt frühzeitig abzustillen, noch kann/ möchte ich ein „Okay“ für Alkohol in der Stillzeit (im 1. Lebensjahr) geben.

Der deutsche Hedammenverband, das Europäische Institut für Stillen und Laktation und der Bund für Risikobewertung sind sich einig:
Eine kleine Menge an Alkohol ist gelegentlich in der Stillzeit vertretbar, wenn der Abstand zur nächsten Stillmahlzeit ausreichend lang ist.

Tja, und was ist jetzt eine kleine Menge? Und wie lang muss „lang“ sein? Da gibt es keine einheitliche Empfehlung!
Anhand einiger Beispiele möchte ich versuchen, diese Angaben etwas genauer zu definieren.
 
Wie hoch dein Blutalkoholkonzentration (wird meist in Promille g/Kg angegeben. 1 Promille = 1 Gramm Alkohol/ pro 1 Kilogramm Blut und somit auch in der Muttermilch) dann ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
 
Wann wurde Alkohol konsumiert?
Wieviel wurde getrunken?
Wie schnell wurde getrunken?
Wann und wieviel wurde gegessen?
Größe, Gewicht und Geschlecht, Körperfett- und Körperwasseranteil.
 
Bei der Messung der Blutalkoholkonzentration ist jener Teil des Alkohols nachweisbar, der im Magen-Darm-Trakt und in der Leber nicht schon wieder abgebaut worden ist. Dazu gibt es verschiedene Formeln, um die genaue Blutalkoholkonzentration zu bestimmen. Online werdet ihr dazu auch einige Promillerechner finden, wo ihr einen zirka-Wert ermitteln könnt.
Grundsätzlich kann gesagt werden, je schneller Alkohol ins Blut gelangt, desto schneller steigt die Blutalkoholkonzentration.
Wird der Alkohol also über eine längere Zeit verteilt konsumiert, steigt die Blutalkoholkonzentration nicht so rasch an und der Körper kann während dieser Zeit einen Teil des Alkohols bereits wieder abbauen – pro Stunde durchschnittlich 0,1 bis 0,15‰.
 
Auf dem Bild habe ich dir noch einmal einige Promillewerte bei Erwachsenen und die unmittelbareren Wirkung zusammengefasst.
In meinen Augen hinkt die Argumentation für den Konsum in der Stillzeit, dass Kinder mit der Aufnahme einer sehr reifen Banane, einem Glas Saft oder auch Kefir mehr Alkohol konsumieren, als wenn die Mutter mal ein Glas Wein oder Sekt trinkt.
Keine Mutter würde seinem Kind eine sehr Reife Banane (siehe Beitrag zur Banane) zum Essen geben, diese werde eher für Backwaren verwendet und Alkohol „verkocht“ nicht immer bei hohen Temperaturen. Der pure Saft oder Kefir haben nichts in einer ausgewogenen Ernährung bei Säuglingen und Kleinkinder zu suchen.
Es sollte jeder Stillenden Mutter bewusst sein, dass Muttermilch aus Blut gemacht wird und somit der Promillewert des Blutes auch dem Promillewert in der Muttermilch entspricht.
Auch sollte dir bewusst sein, dass Alkohol, so lange er sich im Blut befindet, auch die Oxytocinausschüttung, was wichtig für den Milchspendereflex ist, hemmt.
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