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Tattoos und Piercings in der Stillzeit

Ihr habt mich in der Schwangerschaft, und auch bis vor kurzem in der Stillzeit, mit dem Elfen begleitet. Aufgrund meiner auffälligen Tätowierungen und Piercings erhalte ich regelmäßig Anfragen für eine persönliche und fachliche Stellungnahme zum Thema Tätowieren und Piercen in der Stillzeit.
Ich selbst habe Erfahrungen mit dem Tätowieren in der Schwangerschaft und mit Piercen in der Stillzeit gemacht.

Da ich bei meiner Recherche feststellen musste, dass es ein sehr komplexes Thema ist und es auch keine praktischen evidenzbasierenden Empfehlungen gibt, habe ich bisher meine persönliche Meinung weitergegeben. In der Ausbildung beim EISL, die ja zur Vorbereitung für das IBCLC Examen gilt, musste ich eine Facharbeit schreiben. Als Thema wählte ich Tattoos und Piercings in der Stillzeit mit Erstellung eines einheitlichen Flyers.

Wichtig bei dieser Arbeit war es mir auch meine Community mit einzubeziehen, weshalb ich eine Umfrage startete. Hier möchte ich mich bei Allen noch einmal bedanken, die dran teilgenommen haben! Ihr seid der Wahnsinn und habt mit über 500 teilgenommenen Müttern sehr bei der Facharbeit geholfen.

Aber mir war halt auch wichtig die Seite der Tätowierer und Piercer mit einzubeziehen. Dafür habe ich viele der mir bekannten Künstler befragt und mich auch an offizielle Vereine gewandt. Auch hier ein fettes Danke für die super Zusammenarbeit.

Meine gesamte 16 Seiten lange Facharbeit kannst du hier einmal durchlesen. Denke vielen von euch reicht aber einfach die Zusammenfassung:

Da die meisten Mütter sich mittlerweile über das Internet auf den verschiedensten Plattformen z. B. auf Sozial Media wie Facebook, in Themengruppen oder Instagram ihre Informationen einholen, war es mir wichtig auch dort zu recherchieren. Ich bezog daher meine Community meines Blogs, aber auch die Leser der verschiedensten anderen Blogs und Facebookgruppen für diese Facharbeit mit ein, in dem ich eine Umfrage erstellte.

Die Umfrage war zeitlich begrenzt, so dass nur 501 Mütter dran teilnehmen konnten. Für mich und meine Recherchen war die Auswertung der Antworten dennoch sehr aufschlussreich.

Denn ich konnte feststellen, dass zwar 90 % der befragten Mütter ausschließlich Muttermilch fütterten, aber dennoch 50 % nicht wissen, ob ihr Tätowierer oder Piercer irgendeiner Vereinigung angehörten.

Nach den Gesprächen mit einer Vielzahl mir bekannten Piercern und Tätowierern interessierte sich auch kaum ein Kunde für, die in meinen Augen ausschlaggebenden Kriterien, die für oder gegen das Tättowieren und Piercen in der Stillzeit sprechen.

Was spricht also für und was gegen das Tätowieren und Piercen in der Stillzeit?

Dafür spricht, dass die größte Gefahr beim Tätowieren und Piercen allergische Reaktionen und Infektionen darstellen, die aber in den meisten Fällen keinen Abstillgrund bedeuten, selbst wenn diese eine medikamentöse Behandlung benötigen. Auch dafür spricht, dass nach aktueller Studienlage ein Übergang der Tattoofarbe in die Muttermilch nicht möglich ist.

Das große Probleme sehe ich darin, und das sind auch die Contra-Punkte, dass es keine einheitliche Ausbildung und Richtlinien in Deutschland für Tätowierer und Piercer gibt. Jeder kann sich Tätowierer und Piercer nennen, ein eigenes Studio eröffnen und dort seine Dienstleistungen anbieten. Es muss weder zwingend ein Gewerbeschein beantragt werden, noch ist es verpflichtend sich einem Dachverband wie z. B. U.E.T.A. e.V., Bundesverband Tattoo e. V. oder dem Verband „Deutsche Organisierte Tätowierer e. V (DOT e.V.) anzuschließen und somit deren Standards einzuhalten.

Auch das der Sachkundenachweis gemäß der Infektionshygieneverordnung noch nicht in allen Bundesländern verpflichtend ist, sehe ich als problematisch an. Denn das Infektionsrisiko kann nur gesenkt werden, wenn Vorsichtsmaßnahmen seitens des Tätowierers während des Tätowiervorgangs und dem Piercer beim Stechen eines Piercings eingehalten werden. Auch fehlt eine einheitliche Empfehlung zur Pflege nach dem tätowieren und piercen.

Die Einwilligungserklärung sichert dem Tätowierer und Piercer zwar rechtlich ab in Punkto der Körperverletzung, aber was passiert, wenn eine Infektion auftritt und deshalb dann eventuell abgestillt werden muss? Das müsste dann im Einzelverfahren vor Gericht geklärt werden, wie es zu der Infektion kam. Wichtig bei dem Aufklärungsgespräch, dem Ausfüllen eines Datenblattes und der Einwilligunsgerklärung ist daher aber auch eine wahrheitsgemäße Antwort seitens der Mutter.

Der gesamten Vorgangs des Stechens, egal ob beim Piercing oder Tattoo ist schmerzhaft. Schmerzen lösen immer Stress aus, was sich auch negativ auf den Milchspendereflex auswirken kann.

Auch akzeptieren Muttermilchbanken keine Milch von Müttern, die sich in den letzten 6 Monaten tättowieren lassen haben.

STILLEN IST KUNST GENUG

Warte bitte mit dem Tattoo/Piercing bis zum Ende der Stillzeit.

Deinem Kind zuliebe.

Aufgrund der wesentlich längeren Contraliste kann ich das Tätowieren und Piercen in der Stillzeit nicht empfehlen.

Bevor es aber zu einem frühzeitigen Abstillen kommt, weil der Wunsch nach einem neuen Tattoo oder Piercing zu groß ist, ist das Stechen eines Tattoos oder Piercings unter bestimmten Voraussetzungen mit dem Stillen vereinbar, da die vielen positiven Aspekte des Stillens überwiegen.

Vorrausetzungen für die Vereinbarkeit von Stillen und Tätowieren/Piercen
  • Das Studio sollte einen gültigen Gewerbeschein haben

  • Aktueller Sachkundenachweis gemäß der Infektionshygieneverordnung sollte vorliegen

  • Wie gut sind die hygienischen Bedingungen? Leicht abwischbare Arbeitsflächen, Verwendung von Einmalmaterial (Handschuhe, Behälter für Farbe, Mundschutz), sterile Nadeln, Desinfektionsmittel und Tätowiermaschine inkl. Kabel hygienisch in Plastik verpackt oder abwischbar

  • Tattoofarben mit Etiketten und den der in Deutschland geltenden rechtlichen Regelungen entsprechenden Inhaltstoffe

  • Wird ausgiebig beraten? Wünschenswert: schriftlicher Hinweis zu Allergien, Stillzeit und möglichen Komplikationen und anschließender Pflege

  • Dokumentation der verwendeten Farbe

Über Klecker-Lecker

Ich heiße Vera Scarlett Highley. Ich wurde 1986 in Hannover geboren und lebe mit meinen beiden Söhnen in der Region von Hannover

Seit meinem 14. Lebensjahr habe ich als Babysitterin gearbeitet und war ehrenamtlich als Betreuerin für verschiedene Kinder- und Jugendgruppen tätig. Bereits mit 16 Jahren absolvierte ich erstmalig die Jugenleiterin Ausbildung (JULEICA).

2007 beendete ich die Ausbildung als Rettungsassistentin und war dann hauptberuflich 10 Jahre im Rettungsdienst tätig.

Nach der Geburt meines ersten Sohnes fing ich 2015 dann hobbymäßig auf meiner Seite Klecker-Lecker.de zu bloggen. Ich schreibe über altersentsprechende Ernährung, teile gesunde Rezepte für die ganze Familie und DIYs. Auch gewähre ich einen kleinen privaten Einblick und schreibe über Themen, die mich persönlich begeistern und betreffen.

Schnell wurde mir bewusst, dass Klecker-Lecker nicht nur ein Hobby ist und somit folgten zahlreiche Aus- und Fortbildungen u.a. absolvierte ich zeitnah ein Fernstudium als Ernährungsfachberaterin für Säuglings- und Kleinkinder. 2019 schloss ich dann bei der katholischen Familienbildungsstätte die Ausbildung zur DELFI Kursleiterin ab und 2020 folgte dann der Abschluss zur Stillberaterin EISL bei dem Europäischen Institut für Stillen und Laktation.

Seit 2017 starte ich meine Selbstständigkeit. Seit dem begleite und berate ich Familien Online und Offline.

Ausbildung und Qualifikationen:

    • 2016 Zertifikat Ernährungsfachberaterin für Säuglings und Kleinkinder (ZFU geprüft)
      Inhalt: 3 Ernährungsphasen, Kleinkindernährung, Entwicklung Essverhalten, Ernährungsbedingte Erkrankungen, Lebensmittelrechtliches in der Säuglings- und Kleinkindernährung
    • 2018 Basisseminar Stillbeginn beim Europäischen Institut für Stillen und Laktation
    • 2019 Zertifikat DELFI Kursleitung
    • 2019/2020 Seminarreihe Intensiv beim Europäischen Institut für Stillen und Laktation
      – Facharbeit Tätowieren und Piercen in der Stillzeit
    • 2020 Netzwerkpartner “Frühe Hilfen” der Stadt Langenhagen
    • Zertifikat Stillberaterin EISL
    • Administration Facebookgruppen:
      – Mama und Baby bedürfnisorientiert, stillen, tragen, Familienbett
      – Mamitreff 2.0
      Langenhagner Mütter und ihre Krümel

    • Basismodul interdisziplinären Fachtherapeuten für Säuglinge und Kleinkinder, Schwerpunkt Logopädie
    • Webinar: GOLD Learning Online Tongue-tie Symposium 2019, 2020, 2021 und 2022
    • 2021 Mitglied Deutsche Fachgesellschaft für Behandlung oraler Restriktionen e.V. www.defagor.de
    • 2022 2.DEFAGOR-Symposium: Interdisziplinäre Behandlung oraler Restriktionen
    • 2022 Fachkraft für wählerisches Essverhalten bei Kindern (Picky Eater)
    • div. weitere (Online) Fortbildungen im Bereich Beikost, Flaschennahrung,Stillen und Orale Restriktionen 

Wir genau kann ich dir helfen? Hier findest du einen Überblick über meine aktuellen Angebote.

 

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