“mit einem biegsamen thermometer den After bisschen stimulieren, damit sie kacken kann… oftmals haben sie einfach nicht die Kraft den After selbst zu öffnen und brauchen da ein bisschen Hilfe… ???? also ein bisschen Öl aufs Thermometer und ca. 1cm in den After und hin und her aber nur ganz wenig???? dabei die Beinchen angewinkelt und mit dem Baby im Spiel gemeinsam drücken…”
Oft lese ich diesen Tipp, wenn Babys (unabhängig von Alter und was es zu Essen gibt) Probleme mit dem Stuhlgang haben.
Aber ist das Nachhelfen mit dem Thermometer wirklich so ungefährlich, dass es bedenkenlos weiter empfohlen werden kann?
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Damit ich euch diese Frage beantworten kann, müssen wir uns den Popo, After oder auch Anus genannt, etwas genauer anschauen:
Ich möchte hierbei drauf hinweisen, dass es sich nur um vereinfachte Erklärung handelt. Um die Thematik zu vertiefen (Aufbau des Darms, genauere Funktion usw.) benötigt es grundlegende anatomische und physiologische Grundkenntnisse.
Nicht alles was wir essen, wird verdaut und muss dann irgendwo wieder raus. Diese unverdaubaren Reste werden mit Hilfe der Darmperistaltik (Muskelttätigkeit des Darms) zum After befördert, wo der Stuhl dann gesammelt wird. Der ringförmige Schließmuskel bildet gemeinsam mit Enddarm und den Nerven in der Darmwand das sogenannte Kontinenzorgan, das für die kontrollierte Ausscheidung von Stuhl verantwortlich ist.
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Das manipulieren oder auch Weitungsübungen sind eine zwanghafte Dehnung dieses Muskels. Zum einen kommt es dann zu minimalen Rissen in der Schleimhaut und es kann den natürlichen Entleerungsreflex auf Dauer stören.
Normalerweise ist der Stuhlgang bei ganz jungen Säuglingen noch eher flüssig, jedenfalls bei gestillten Kindern (ja, ja wir alle kennen es, wenn unseren, ach so Lieben, es richtig krachen lassen und die Kacke dann wortwörtlich bis zum Hals steht). Solltest Du allerdings nicht stillen oder es gibt schon Beikost und der Stuhlgang eher fest sein, so wäre nicht der Anus zu eng. Sondern entweder sollte die Nahrung so beschaffen sein, dass der Stuhlgang dünnflüssig genug ist oder es liegt eine andere Ursache z.B. Unverträglichkeit vor. (Unverträglichkeit bitte nicht mit einer Allergie verwechseln! Unverträglichkeiten treten immer wieder in unserem Leben auf und äußern sich dann meist über den Stuhlgang)
Bis dahin!
Eure Scarlett
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