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Bullshit der Woche

Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (89)

Hände hoch, wer hatte anfängliche Schmerzen beim Stillen?
 
Meinst du, du hättest mit den anfänglichen Andockschmerz dauerhaft stillen können?
 
Genau, ich denke eher nicht!
 
Tatsächlich sind Schmerzen der häufigste Grund, warum frühzeitig abgestillt wird. Der anfängliche Andockschmerz nach der Geburt ist normal, da die Brustwarzen sehr sensibel sind.
Dauerhaft sollte Stillen allerdings nicht schmerzhaft sein. Abstillen muss nicht der erste Schritt sein.
Wenn du schmerzen hast, gehe am besten mit einer Stillberatung der Ursache nach.
 
Ursachen können sein:
 
• Ungünstige Anlegetechnik
• Verkürztes Lippen- und/ oder Zungenband
• Hoher Gaumen
• Blockaden oder Verspannung
• Soor bzw. Pilzinfektion
• Vasospasmus
• Milchbläschen oder Abzess
• Milchstau oder Mastitis
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (88)

Die größte Angst beim Beikoststart ist das Verschlucken.
 
Es ist nachvollziehbar, dass du alles dafür tust, dass es nicht zu dieser Situation kommt.
 
Da wird allerdings eins oftmals vergessen:
Die Kompetenz deines Kindes.
 
Natürlich gibt es Lebensmittel, die durch ihre Struktur die Gefahr des Verschluckens erhöhen.
Allerdings ist es wichtig, dass die Angst nicht überwiegt.
Die Gabe von Brei ist allerdings nicht sicherer, als die Gabe von fester Nahrung. Eigentlich kann es sogar gefährlicher werden. Denn, wenn der Brei zu flüssig ist, kann er am Würgereflex, dem natürlichen Schutz vor dem Verschlucken, vorbei laufen und somit kann der Körper deines Kindes erst später reagieren.
 
Was du wirklich tun kannst:
 
➡️ Beikostreifezeichen beachten
➡️ Lebensmittel mit ungeeigneter Struktur meiden bzw. so zubereiten, dass sie für dein Kind ungefährlicher sind
➡️ Kind immer aufrecht „sitzen“ essen lassen
➡️ dein Kind niemals alleine lassen
➡️ Erste-Hilfe-Kurs besuchen.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (87)

Stell dir vor, du isst mit deinem Partner in einem schicken Restaurant und du hast viele neue Speisen ausprobiert.
Bist dann irgendwann aber völlig überfordert mit den verschiedenen Angeboten und magst nichts mehr essen. Jetzt kommt aber dein Partner, hält dich vllt fest und versucht dir immer wieder eine volle Gabel in den Mund zu stecken.
Du magst immer noch nicht?
Möchtest lieber nach Hause mit deinem Partner auf dem Sofa kuscheln?
Aber dein Partner sagt strickt: nein- entweder du isst das jetzt oder es wird nicht gekuschelt…”
 
Völlig überspitzt, aber liest sich dennoch nicht schön.
Zwang sollte niemals eine Rolle spielen. Schon gar nicht beim Essen.
 
Du musst nicht streng sein, wenn dein Kind den Brei nicht essen mag.
Leg eine Pause ein oder versuch mal Fingerfood, aber niemals mit Druck und Streß.
Beikost soll Spaß machen und ist für dein Kind eine absolut neue Erfahrung.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (86)

Ich würde eher sagen, die Rolle der Zunge und die Auswirkungen eines verkürzten Zungenbandes werden total unterschätzt.
 
Damit das Stillen optimal klappt und deine Brustwarzen nicht ständig wund sind, spielt die Zunge eine sehr wichtige Rolle.
 
Denn diese sollte sich über die Kauleiste bis zur Unterlippe vorschieben und dann eine „Mulde“ bilden, worin die Brustwarze liegt.
Durch die auf-und ab Bewegungen des Unterkiefers, sowie der Zunge entsteht das Vakkum, das die Brustwarze weiter in den Mund zieht.
Durch die Wellenbewegungen der Zunge wird dann die Milch oder auch später die Beikost nach hinten zum Schlucken transportiert.
 
Du sieht, auch wenn es nur ein grober und kleiner Einblick ist, wie unglaublich wichtig die Zunge beim Stillen ist.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (85)

Mich würde interessieren, ob derjenige, der das behauptet, überhaupt weiß, wie Sahne entsteht.

Weißt du es?

Ich mag es mal erklären, denn dann ist auch verständlich, warum aus Muttermilch in der Brust keine Sahne werden kann.
Sahne ist eine Emulsion (also ein Gemisch aus nicht mischbaren Flüssigkeiten) aus Milchfett und Wasser.
Die Sahne, oder auch Rahm, entsteht wenn Rohmilch einfach nur stehen gelassen wird bis das Fett an die Oberfläche der Milch steigt.
Wer Muttermilch schon einmal in einem Becher/ Glas stehen gelassen hat, konnte auch sehen, wie das Fett sich oben ablagert.
Das heißt also, so lange Bewegung im Spiel ist kann sich das Fett nicht ablagern und es entsteht keine Sahne.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (84)

Aktuell ein Werbeslogan der mir immer wieder gezeigt wird und auch viele von euch haben mir die Produktwerbung zugeschickt.

Ich kann das so als Werbeversprechen nicht einfach stehen lassen, denn die Einnahme allein von Galaktagoga (Milchbildungsfördernde Nahrungsergänzungsmittel, Lebensmittel oder Medikamente) steigert nicht die Milchbildung!

Solche beworbenen Galaktoggas sollten immer in Begleitung einer zertifizierten Stillberaterin eingenommen werden – wenn sie überhaupt nötig sind.
Denn viel zu wichtig ist eine gute Anamnese, ein gut laufendes Stillmanagement und die Sicherheit der Mutter, dass einige natürliche Vorgänge, wie z.b. Clusternphasen oder auch mit der Zeit weichere Brüste, völlig normal sind.
Du hast das Gefühl, dass du zu wenig Milch hast, dann investiere das Geld erst einmal in eine Stillberatung, bevor du dir irgendwelche Medikamente, NEM usw., kaufst.

 

Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (83)

Rums. Das sitzt.
Du als Mutter machst es wieder mal falsch…
 
du gehst auf die Bedürfnisse deines Kindes ein, hast dich gut belesen und weißt, dass das Stillen über den 1. Geburtstag hinaus völlig normal ist. Du machst dir Gedanken, weil dein Kind immer noch nicht so gut isst und dann bekommst du sowas an den Kopf geknallt.
 
Wenn jemand persönlich nicht so „lange“ stillen mag – wobei, wer definiert lange?! 🤔
 
Wie lange gestillt wird entscheiden nur 2 Menschen: du als Mutter und dein Kind.
 
Ich schweife ab… wieder zurück!
 
Wenn eine Mutter persönlich nicht so lange stillen mag, muss sie nicht verurteilt werden und wenn dann Probleme sind, wird das Stillen nicht immer der Grund für alles sein.
Wenn es Probleme mit dem Essen gibt, dass z.b. über den 1. Geburtstag hinaus sehr wenig gegessen wird, ist Stillen definitiv nicht der Grund dafür.
Die Essmenge kann völlig normal und für den Bedarf des Kindes ausreichen, passt allerdings einfach nicht mit den Vorstellungen der Eltern, Erzieher, Ärzten, etc. überein oder es liegen anatomische „Probleme“ vor, z.B. Blockaden, orale Resektionen oder Nährstoffmangel.
Das dem Stillen in die Schuhe zu schieben, ohne weitere Vorgeschichte (Anamnese) oder Untersuchungen zu machen, ist schlichtweg falsch und sogar gefährlich.
 
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (82)

Und wenn du schon auf Nüsse verzichtest, dann verzichte bitte auch auf Kuhmilch, Gluten, Zitrusfrüchte, scharfes Essen und ganz wichtig: kein Mineralwasser trinken.
Schließlich soll dein Kind weder Allergien noch Bauchweh bekommen…
 
❌Nein! ❌
 
Du musst in deiner Stillzeit nicht auf Nüsse oder andere Lebensmittel verzichten.
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass sich der Verzicht bestimmter Lebensmittel in der Schwangerschaft – oder auch in der Stillzeit – positiv auf die Allergieprophylaxe auswirkt.
 
Etwas anderes ist es bei hochallergischen Kindern. Da liegt immer eine Familienvorbelastung vor und es spielen dann prozentual sehr kleine Mengen eine Rolle, die über die Magenschleimhaut ins Blut und somit in die Muttermilch gelangen.
Denn die kleinste Menge eines Allergens kann eine Reaktion auslösen.
Auch auf andere Lebensmittel, die bei der Verdauung mehr Gase bilden, musst du nicht verzichten. Diese Gase können die Darmwand nicht passieren um dann über das Blut in die Muttermilch zu gelangen.
Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (81)

Viel zu häufig lese ich diesen Satz, wenn es in den verschiedensten Gruppen um Essmengen oder die Abwechslung beim Essen geht.

Aber was macht dieser Satz mit uns?

Er lässt uns an der Kompetenz unseres Kindes, aber auch an der eigenen Kompetenz, zweifeln und dadurch entsteht Frust, Ängste und Druck (auch wenn nur unbewusst).

Leider ist es tatsächlich so, dass unsere Vorstellungen der Portionen von dem abweichen, was Kinder als Portion wirklich benötigen.
Das liegt unter anderem auch an den Mengenangaben der Babynahrungshersteller, die bereits auf der Formularnahrung zu finden ist.
Normale einseitige Essphasen lassen uns schnell verunsichern. Wir Erwachsenen haben in den meisten Fällen verlernt (bzw. es wurde uns auch schon als Kind abtrainiert) intuitiv zu essen.

Selbstverständlich gibt es auch wirklich schlechte Esser, bei denen um so wichtiger die Ursachenforschungen ist.
Die allermeisten schlechten Esser essen allerdings völlig normal und wir sollten ihrer Kompetenz vertrauen.

Hattest du auch schon einmal das Gefühl einen schlechten Esser zu Hause zu haben?

Bullshit der Woche

Bullshit der Woche (80)

Ich mag diese Dogmen absolut gar nicht, da sie viel öfter verunsichern und Druck auslösen, als wirklich zu helfen.

Wie wäre es denn bei dir, wenn dir jemand sagen würde: “du musst erst die 100g Karotten essen, bevor du die Kartoffel essen darfst“?

Fühlt sich nicht gut an, oder?

Wenn dein Baby dann auch mal weniger isst, als angegeben werden schnell alle möglichen Tipps aus dem Netz probiert, damit das Kind die angegeben Mengen auch wirklich isst.
Daraus resultieren viele negative Verknüpfungen und ein schlechtes Essverhalten – was sich auch erst Jahre später zeigen kann.

Es ist wesentlich sinnvoller, den Druck rauszunehmen, alle Beikostreifezeichen abzuwarten und dann unter Beachtung der kritischen Lebensmittel, ein breite und bunte Lebensmittelvielfalt anzubieten.

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